Soll das jetzt ein Reise- oder ein Frustbericht werden? Naja, wir werden sehen.
In 15 Minuten fahren wir zum Busterminal, um wieder aus Rom zurück zu fahren. Was für ein zweiter Tag! Nachdem ich gestern den Artikel geschrieben habe, bin ich erstmal noch gute 1,5 h marschieren gegangen. Ich finde, das ist einfach der beste Weg, um eine Stadt zu erkunden. In Straßburg mache ich das genau so. Ich suche mir natürlich auch dann und wann die touristischen Pflichtatraktionen raus, aber viel lieber fahre ich mit der Tram zu einer Endstation und gehe den ganzen Weg nach Hause zurück und so habe ich glaube ich schon mehr von Straßburg gesehen, als die meisten anderen Studenten (selbst die Einheimischen). Deshalb tat es mir auch ganz gut, nochmal in aller Ruhe alleine durch Rom zu gehen, um auch mal die Seite zu sehen, die Touristen meistens verborgen bleibt. Aber auch die wunderschöne Villa Borghese konnte ich so bei Nacht bestaunen. Und als ich zurück zum Hostel kam, gesellte ich mich einfach mal für einige Zeit noch zum Personal in die hosteleigene Personalbar (aka Zimmerbalkon) dazu und sprach mit einem Italiener, einer Italienerin, einem Kolumbianer, einer Argentinierin und mit einem, dessen Nationalität ich vergessen habe und alle machen Work&Travel und arbeiten im Hostel oder in der Nähe. Während all dem saß Magdalena einfach in der „Hostellobby“ (=ein paar Klapptische und ein Blechkasten als Rezeption) und telefonierte aufgeregt mit Ankara.
Doch das wichtigste hatte ich noch vor mir: Damit wir heute gemütlich durch Rom gehen konnten, wollten wir am Abend noch schnell unser Busticket nach Straßburg buchen. Aus schnell wurden 3 Stunden und am Ende hatten wir immer noch kein Busticket. Erstmal war es schwierig, eine kostengünstige Strecke zu finden, wo der Bus ungefähr dann abfuhr, wann wir es wollten und dann kam unser Freund „Unbekannter Fehler“, der uns ja auch schon am Mittwoch einen etwas höheren Preis beschert hat. Dieses Mal empfahl uns der Kundendienst (der auch um 3 Uhr nachts besetzt ist), heute Morgen ein Reisebüro aufzusuchen, da wäre es genau so billig, wie im Internet und die Dame nannte uns sogar drei Adressen, wo wir uns angeblich Tickets kaufen können würden.
So gingen wir heute als nach einem „amerikanischen Frühstück“ bestehend aus Omelett, Brot, Speck und Kartoffeln und einem Kaffee Latte zu den Adressen, um festzustellen, dass an der ersten Adresse eine Bank war, die keine Bustickets verkaufte, die zweite Adresse nicht existierte und an der dritten Adresse ein Wohnhaus war, weit und breit aber kein Flixbus. Inzwischen waren wir sogar fast bereit, mit dem (deutlich teureren) Zug zu fahren, sind aber zum Glück nochmal zum Busbahnhof gefahren, wo uns dann tatsächlich ein Reisebüro die Tickets beschaffen konnte. Es war ja auch erst 13:30 Uhr. Es blieb also nur ein ganzer Nachmittag, um ganz Rom zu besichtigen. Und Magdalena hat gleich zu Beginn eine lange Liste mit Allem gemacht, was sie besichtigen wollte, aber diese Liste war nicht darauf ausgelegt, flexibel verändert zu werden. Die ganze Zeit drängte sie also immer weiter, um ja die ganze Liste zu schaffen. Dass ich darauf bestand, Rom zu Fuß zu besichtigen (die Metrotunnel sehen auch überall gleich aus), machte ihr dabei ziemlich zu schaffen und als ich dann angekündigt habe, wo ich essen wollte (was natürlich im Masterplan auch nicht vorgesehen war), wurde ich keines Blickes mehr gewürdigt, aber wie wir ja gestern gelernt haben, gibt es manche Dinge, die wichtiger sind als der Reisepartner.
Immerhin konnten wir uns die alten (für mich relativ langweiligen) Gemäuer des Forum Romano ansehen. Das Kolosseum konnten wir leider nur von außen ansehen, weil es dafür schon zu spät war (letzter Einlass ist um 15:30) und für den Trevibrunnen war auch noch Zeit, wo ich dann aber langsam wieder hungrig wurde.
Unser außerplanmäßiges Essen war in einem Viertel, das sich „Trastevere“ nennt, ein Viertel, in dem es laut verschiedenen Aussagen sehr gutes Essen zu guten Preisen geben sollte. Und ich muss sagen, Recht hatten sie. Natürlich musste es wieder Pizza sein, dieses Mal habe ich mir eine Pizza Parmigiano bestellt, die um Meilen besser war, als die Pizza gestern. Und natürlich starrte ich, wie gestern, die ganze Zeit auf die Rückseite ihres iPhone, wo sie bestimmt die tragische Nachricht des emanzipierten Mannes schon in der ganze Welt verbreitet hat.
Ein Gedanke zu „Rom, Tag 2 (und wieso ich nie wieder mit FlixBus fahre)4 min read“