Auf geht’s in die Kälte5 min read

Irgendwie fühlt es sich noch komisch an, aber am Sonntag geht’s los: Ich düse wieder ab ins Ausland, und zwar nach Finnland, wie ich bereits hier schrieb. Was übrigens auch komisch ist: Seit Februar habe ich hier im Blog nichts mehr geschrieben. In meinen Gedanken war der Blog natürlich noch aktiv, denn ich habe des Öfteren über Themen nachgedacht, die ich in Form eines Beitrags erörtern könnte, aber geschrieben habe ich nichts. Zwar ist ein gedanklicher Blog schön und gut, aber für Außenstehende zählt natürlich nur, was ich auch poste.

Kommen wir aber nun zum Thema: Finnland. Seit meinem letzten Blogpost ist da nämlich ziemlich viel passiert: Ich habe mich bei ERASMUS in München beworben, dann habe ich mich an der Uni in Helsinki beworben, dann musste ich mir ein Wohnheim suchen und schließlich das Learning Agreement fertig schreiben. Für alle die, die hier nur Bahnhof verstehen: Um bei ERASMUS mitmachen zu können, muss man sich zu allererst an der eigenen Uni bei ERASMUS bewerben. Dann gibt es einen sehr intransparenten Entscheidungsprozess und wenn der positiv endet, ist man für ERASMUS “nominiert”. Das heißt leider noch nicht, dass man mitmachen darf, man muss sich nämlich noch bei der anvisierten Gastuni bewerben und erst wenn die auch ja sagt, ist man dabei. Ist auch das geschehen, muss man sich um das sogenannte Learning Agreement kümmern: Das ist ein Vertrag zwischen der eigenen Uni und einem selbst, in dem festgehalten wird, welche Fächer aus dem Ausland anerkannt werden können. Für mich hat das einen enormen Vorteil: Wenn ich aus Finnland zurückkehre, kann ich bei Fächern, die im Learning Agreement stehen auf einer Anerkennung bestehen. Auch wenn ein Professor inzwischen vielleicht seine Meinung geändert hat und mit der Anerkennung nicht mehr einverstanden ist, kann ich einfach seine Unterschrift auf diesem Learning Agreement rausholen. Wenn auch das geregelt ist, muss ich mich natürlich noch um praktische Aspekte kümmern. Beispielsweise wäre es ganz vorteilhaft, ein Dach überm Kopf zu haben. Also muss idealerweise ein Wohnheim her.

Da ich ja schon einmal mit ERASMUS im Ausland war, durchlief ich das Prozedere bereits zum zweiten Mal und wusste schon, worauf ich mich da einließ. Dennoch ist es vielleicht ganz interessant, einen Blick darauf zu werfen, was dieses Mal anders lief als damals:

Grundsätzlich lief nämlich einiges deutlich einfacher: So konnte ich beispielsweise alles online und per Mail erledigen und musste kein einziges Mal das Büro unserer Auslandsbeauftragten aufsuchen. Das ist gut, denn manchmal ist sie nicht die freundlichste.

In Sachen Learning Agreement ist es auch etwas besser gelaufen: Ich bekomme etwas mehr Fächer anerkannt, als damals in Straßburg, allerdings nur als Wahlfächer. Das ist insofern gut, als dass Wahlfächer an der TUM deutlich flexibler in Sachen Anerkennung sind, auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass ich sämtliche Pflichtfächer, die ich in der Zeit an der TUM verpasse, nachholen muss. Aus diesem Grund habe ich mich dieses Jahr auch beurlauben lassen, sodass ich in der Hinsicht total entspannt bin.

Wohnungsmäßig schaut es jetzt übrigens so aus, dass ich wieder in einem Wohnheim bin. Jeder in Helsinki warnt einen davor, dass dort wie auch in München Wohnungsnot herrscht und man daher unbedingt vielschichtig nach einer Wohnung suchen soll: Bei den zwei Studentenwerken, auf dem privaten Wohnungsmarkt und auch bei privaten Wohnheimen soll man suchen. Ich hingegen dachte mir “YOLO, ich bewerbe mich nur bei einem Studentenwerk”. Und trotz des Risikos wurde mir ein Zimmer angeboten und ich habe ein Dach überm Kopf. Anders als das Wohnheim in Straßburg ist das Wohnheim in Helsinki in WGs unterteilt. Soweit ich weiß, werde ich daher mit 4 Mitbewohnern zusammenwohnen und habe sogar mehr Fläche für mich (in Straßburg hatte ich 10m2 inklusive Bad!). Leider muss ich für diesen Flächenbonus auch etwas mehr Geld hinblättern, und zwar ca. doppelt so viel wie in Straßburg.

Was übrigens auch ganz komisch ist, weil anders, ist das Packen. Als ich nach Straßburg ging, bin ich mit meinen Eltern im Auto hingefahren. Entsprechend war der ganze Kofferraum voll mit Umzugssachen. Nach Helsinki fliege ich hingegen und alles, was ich mitnehmen darf, sind 2 Koffer und ein Handgepäck. Auch wenn ich mir ein Paket per Post zuschicken werde, ist das etwas eng. Außerdem wird es sicher interessant, mit einem Computerbildschirm im Handgepäck zu reisen, aber irgendwie muss der ja auch nach Finnland 😉

Ihr seht also, dass es, trotz meiner Erfahrungen aus Straßburg doch noch ganz interessant und spannend ist. Wie immer will ich euch daher einladen, doch mal unten im Abonnement-Feld eure E-Mail-Adresse einzutragen, dann erhaltet ihr nämlich immer eine E-Mail, wenn es hier auf dem Blog etwas Neues gibt. Außerdem habe ich natürlich, wie es sich für einen Influencer gehört, auch einen Instagram-Account, auf den ihr auch gerne einen Blick werfen könnt 😉

PS: Ich will, obwohl die Wette mit Moritz nicht mehr gilt, dennoch versuchen, wieder mindestens 2 Mal pro Monat zu posten, damit hier alle Bescheid wissen, was bei mir abgeht.

PPS: Wer sich wundert, was ich denn da auf dem neuen Titelbild für ein Buch lese: Es ist “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”.

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