Freiheit des Internets – Mal wieder Trump2 min read

Es gibt Menschen im Internet, die es tunlichst vermeiden, politische Meinungen im Internet zu posten, weil man so sehr schnell in Kämpfe verwickelt werden kann, an die man vorher nicht im Traum gedacht hat. Dann gibt es Andere, die zu jeder Mücke ihren Senf geben. Das hier ist ein Erlebnisblog, aber zu manchen Themen möchte ich einfach Statements setzen. Und so ist es auch heute: Meinungsfreiheit im Internet

Es ist eine Sache, die ich im ersten Moment für marginal hielt. Als ich jedoch eine Mail von Cloudflare (meinem DNS und CDN-Anbieter) bekam, stutzte ich etwas und fing an, etwas zu recherchieren. Und jetzt gibt es hier diesen Blogpost. Doch worum geht es eigentlich?

Trump hat ja schon so einige Eier gelegt, die nicht jedem gefallen. Doch jetzt hat er, zusammen mit der FCC (Federal Communications Commission) vorgeschlagen, Internetanbieter wieder von ihren Regeln zu befreien. Regeln, die Internetanbieter dazu zwingen, den gesamten Internettraffic, ungeachtet des Inhalts, gleich zu behandeln. Und diese Regeln sollen nun wegfallen, weil sie angeblich dem technischen Fortschritt im Wege stünden (Quelle 1, Quelle 2).

Auf den ersten Blick klingt das einleuchtend: Wer will schon den technischen Fortschritt aufhalten? Und was können ISPs (Internet Service Provider) schon böses ohne diese Regeln machen? Ganz einfach: Zunächst gilt: Wer mehr bezahlt, kommt schneller durch. Ein ganz banales Beispiel: Wenn Netflix nicht mit jedem ISP einen Vertrag schließt und sie etwas schmiert, könnten wir eventuell nicht mehr in den Genuss von ruckelfreiem 4K-Streaming kommen. Doch es geht noch weiter, als bis zu Netflix. Zu einem Rechtsstaat gehört es dazu, dass Fernsehen und Radio unabhängig sind und von der Politik unbeeinflusst sind. Das Internet ist unbestrittener Weise auch ein einflussreiches Medium. Meiner Meinung nach sogar vielleicht einflussreicher als die traditionellen Medien. Und diesem Medium soll der Status als Telekommunikationsmedium entzogen werden? (Quelle) Zunächst wird es wahrscheinlich tatsächlich nur um banale Dinge wie Netflix gehen, aber alleine die Möglichkeit, dass jemand Externes Einfluss auf das Internet nehmen könnte, birgt das (durchaus nicht vernachlässigbare) Risiko mit sich, dass ein Machthaber die Möglichkeit auch nutzen wird.

Das Gesetz betrifft zunächst nur die USA. In Deutschland gibt es also noch keine Zensur, aber das Internet ist weltweit und vor Allem ist die USA nicht ohne Einfluss auf die Welt. Wenn also dort solche Regelungen in Kraft träten, könnte das auch leicht die ganze Welt betreffen.

Aus diesem Grund gibt es ganz unten auf dieser Seite bereits seit einiger Zeit eine rote Katze. Das ist das Emblem der Internet Defense League. Deren Betreiberorganisation Fight for the future hat aus Protest gegen diese Regelung heute den Day of Action for net neutrality ausgerufen. Ihr müsst ja nicht meiner Meinung sein, aber damit wir weiterhin unsere differenzierten Meinungen im Internet äußern können, würde ich euch bitten, hier einen Klick zu tätigen, um dem FCC eure Meinung zu sagen. Die Katze da unten dankt euch.

Antworten

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .